Fotos. Patrice Kunte

 

Vielfalt in der Schule mit christlicher Vielfalt begegnen

Arbeitshilfe Seite 16 - 18

Weder vereinnahmen noch ausschließen

Die religiöse, konfessionelle und kulturelle Vielfalt von Schülerinnen und Schülern im Religionsunterricht stellt die Lehrkräfte vor große Herausforderungen. Schülerinnen und Schüler mit religiösem Hintergrund lernen zusammen mit Kindern, denen religiöse Praxis gänzlich unbekannt ist. Somit nehmen auch die Schülerinnen und Schüler wahr, dass der christliche Glaube unterschiedlich gelebt und gelehrt wird. Deshalb gilt es, schon im Religionsunterricht der Grundschule verschiedene Zugänge zum Christentum und Einschätzungen des Christentums miteinander ins Gespräch zu bringen. Als Herausforderung zeigt sich dabei, Themen gelebter Religion wie Gebet, Segen und Taufe so zu behandeln, dass weder Menschen vereinnahmt werden, noch dass sich jemand ausgeschlossen fühlt.

Die Ausstellung ›Gesichter des Christentums‹ bietet die Chance, dass sich Besucher unterschiedlicher Herkunft und Religiosität mit gewissen Aspekten in den vorgestellten Personen wiederfinden können. Dabei kann es für Grundschüler/ innen interessant sein, exemplarisch einige der Personen genauer in den Blick zu nehmen, sich auf die Suche nach wiederkehrenden Aspekten zu machen und beispielsweise die Taufe, die Bibel und das Vaterunser als verbindende Elemente des Christentums zu erkennen. Darüber hinaus macht die Ausstellung den Schülerinnen und Schülern deutlich, dass auch innerhalb des Christentums der Glaube sehr unterschiedlich gelebt und gestaltet wird – durch die kulturellen Hintergründe der porträtierten Personen und ihre eigene Art, Glauben zu leben, nehmen die Schülerinnen und Schüler die kulturelle und konfessionelle Vielfalt des Christentums wahr.

Im ›Ausstellungspass‹ finden sich Anregungen, die insbesondere die Frage nach der Taufe und nach dem Vaterunser in den Blick nehmen. Die Schülerinnen und Schüler werden eingeladen, sich – unabhängig von ihrer eigenen Konfessionszugehörigkeit – exemplarisch mit den Informationen zur Taufe der von ihnen ausgewählten Personen zu beschäftigen und das Vaterunser als verbindendes Element in verschiedenen Sprachen kennenzulernen.

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Anna-Christina Petermann, Beate Peters und Ingrid Illig

Die Autorinnen

Anna-Christina Petermann, Promovendin des interdisziplinären Promotionskollegs Unterrichtsforschung der Stiftung Universität Hildesheim

Beate Peters, Dozentin für den Bereich Grundschule, RPI Loccum  

Ingrid Illig, pensionierte Grundschullehrerin, Leiterin der Lernwerkstatt Religion an der Stiftung Universität Hildesheim